Dreikönigskuchen

Ein königliches Backabenteuer – oder: Wie ich beinahe zur Zuckerrebellin wurde

Es war ein Montag, wie er trister nicht sein könnte – draussen wurde der schöne Schnee Opfer des Föhns und die Wetter-App versprach nichts Gutes. Aber wer braucht schon Sonnenschein, wenn man in der Küche ein königliches Abenteuer erleben kann? Die Mission: Drei-Königskuchen backen. Die Herausforderung: Ich, Pia, als ambitionierte Hobbybäckerin am Werk.

Schon beim Blick auf das Rezept wurde mir klar: Das wird kein Spaziergang. Hefeteig, Dekoration – alles sollte perfekt sein. Doch der erste Stolperstein ließ nicht lange auf sich warten: Hagelzucker war ausverkauft. Überall. Offenbar hatte das halbe Dorf die gleiche Idee wie ich. Für einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken, normale Zuckerkörner großzügig über die Kugeln zu streuen. Doch die Frage, ob das tatsächlich so funktionieren würde, ließ mich zögern. Außerdem konnte ich förmlich hören, wie Marco später lachend kommentieren würde, dass mein „Zucker-Upgrade“ eher nach Experiment aus der Chemie-AG als nach Backkunst aussah.

Dann kam der Hefeteig – mein persönliches Highlight. Dieser fluffige, wunderbare Klumpen Teig wuchs zu einer wahren Schönheit heran. Es war fast meditativ, ihm beim Gehen zuzusehen. Nach 3,5 Stunden harter Arbeit, nervöser Blicke auf die Backofenuhr und einer kleinen Zuckerkrise später, standen sie da: Vier prächtige Drei-Königskuchen. Die Krönung? Sie schmeckten tatsächlich himmlisch!

Unsere Gäste waren begeistert. Kombiniert mit einem aromatischen Kaffee war der Kuchen der perfekte Trost für einen grauen Montag. Und ich? Ich hatte nicht nur Spass, sondern auch einen winzigen Einblick in die Welt der Bäckerinnen und Bäcker gewonnen – eine Welt, in der Geduld, Kreativität und ein bisschen Chaos Hand in Hand gehen.

Fazit: Ausser Spesen nichts gewesen? Ganz und gar nicht! Wenn ich eines gelernt habe, dann dies: Manchmal sind die besten Abenteuer die, bei denen am Ende die Küche aussieht wie ein Schlachtfeld und das Herz ein kleines bisschen stolzer schlägt.